3 Fragen an … Dr. Stephan Sandrock, ifaa
27. November 2018 | 3 Fragen an ..., Exhibitor´s Corner, Interview, Retail Technology

„Mitarbeiterbefragungen sind ein wichtiges personalpolitisches Werkzeug, um betriebliche Verbesserungsprozesse zu flankieren“, sagt Dr. Stephan Sandrock, Leiter des Fachbereichs Arbeits- und Leistungsfähigkeit des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. Damit die Digitalisierung im Unternehmen auch wirklich funktioniert, gibt er uns Tipps.

Dr. Stephan Sandrock; copyright: ifaa / Sandrock

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Dr. Sandrock, die Digitalisierung fordert von Unternehmen einiges Umdenken. Wie können Beschäftigte Veränderungen besser annehmen?

Nicht zu unterschätzende Herausforderungen zum digitalen Wandel in Unternehmen sind das Beharren auf bestehenden Strukturen und die unterschiedliche Einstellung zu neuen Technologien. Damit Beschäftigte Veränderungen besser annehmen, ist es sehr wichtig, ihnen zu verdeutlichen, welche Vorteile sie selbst in ihrem Arbeitsalltag haben und weiterhin die Beschäftigten direkt in den Wandel einzubeziehen.

Für den Erfolg von Veränderungsprozessen sind eine transparente Kommunikation und ein Ansatz, der den Nutzen für die Beschäftigten aufzeigt, essentiell. Notwendig ist ferner eine bedarfsgerechte und niederschwellige Qualifizierung, damit neue Technologien von allen Beschäftigten in der täglichen Praxis genutzt werden. Dazu ist es sinnvoll, Anforderungs- und Qualifikationsanalysen durchzuführen, um passgenaue Maßnahmen abzuleiten.

Das ifaa unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung bei der Planung und Umsetzung von Mitarbeiterbefragungen. Was können diese damit erreichen?

Mitarbeiterbefragungen können positive Impulse auslösen, die dem Unternehmen unter anderem auch wirtschaftliche Vorteile liefern können. Denn Beschäftigte kennen die Schwachstellen in der Arbeitsumgebung und der Organisation im eigenen Bereich am besten.

Unternehmen können durch den Einsatz gut geplanter Befragungen einen Einblick beispielsweise in das Betriebsklima, die Stimmung und auch in das Image des Unternehmens aus Sicht der Beschäftigten erhalten und in den Folgeprozessen Lösungen für Verbesserungen generieren.

Die Messe EuroCIS präsentiert die neuesten Technologien für den Einzelhandel. Der Faktor Menschlichkeit spielt dabei aber nach wie vor eine große Rolle. Wie können technologischer Fortschritt und Mensch am besten zusammen funktionieren?

Am besten funktionieren Mensch und Technik zusammen, wenn schon bei der Beschaffung verschiedene Faktoren bedacht werden. Sinnvollerweise überlegt sich ein Unternehmen zunächst, welche Prozesse vorhanden sind, und welche davon überhaupt digitalisiert werden müssen. Es ist auch hilfreich, die betroffenen Beschäftigten frühzeitig mit einzubinden, denn diese sollen mit den neuen Technologien auch arbeiten. Im Allgemeinen erhöht dies die Akzeptanz. Dazu gehört auch, unterschiedliche technische Lösungen zunächst einmal zu testen, bevor sie flächendeckend eingeführt werden.

Interview: Natascha Mörs; EuroShop.mag

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