3 Fragen an … Frank Dittel, DIA – Dittel Architekten Gmbh
6. Dezember 2018 | 3 Fragen an ..., Interview, Shop Fitting, Store Design & Visual Merchandising

Ein Designkonzept für Stores bietet immens viele Möglichkeiten.

Frank Dittel von DIA zeigt auf, welche Rolle die Online- und Offline-Verbindung dabei als Service spielt – und verrät nebenbei, welche Konzepte ihm persönlich am besten gefallen.

Herr Dittel, Shopdesign muss heute einiges unter einen Hut packen: Storytelling, Erlebnis und digitale Elemente. Wie gelingt das?

Um ein erfolgreiches Shopdesign entwickeln zu können, braucht es zuallererst einen strategischen Blick auf den stationären Handel und auf die steigenden Erwartungen einer anspruchsvollen Konsumentengeneration. Unserer Meinung nach gelingt Shopdesign im Kontext vieler Erfolgsfaktoren, deren räumliche Übersetzung ein Erlebnis schafft. Dazu zählen der richtige Umgang mit Flexibilität, exzellenter Service, die Etablierung einer starken Kundenbasis, ein kuratiertes Angebot und das Beherrschen einer smarten Kundenansprache über digitale und analoge Kanäle hinweg – auch durch die räumliche Integration von Offline- und Online-Angebot. Das Designkonzept hat die Aufgabe, die starke Markenidentität in den Raum zu übertragen. Es kann total laut, schrill und bunt sein oder sich komplett zurücknehmen, minimalistisch und pur auftreten. Entscheidend ist, dass es die Story der einzigartigen Marke erzählt, ehrlich ist und entsprechend emotionalisiert.

Wie kann aus Sicht eines Architekten persönlicher Service in einem Store durch den Ladenbau unterstützt werden?

Hier gilt es zu analysieren, was die primären Beweggründe des Kunden für den Aufenthalt im Laden sind. Steht für den Kunden die Aufenthaltsqualität an erster Stelle, sind Lounge-Möbel und bequeme Servicesituationen die richtige Wahl. Geht es ihm vor allem um Information und Transparenz hinsichtlich des Produktangebots oder um Interaktion mit der Marke, kann der Ladenbau beispielsweise durch Stehmöbel mit digitalen Technologien unterstützen. In unserem Projekt „Mußler Beauty by Notino“ integrierten wir ein Waschbecken mit Green Wall, um Produkte direkt testen und erklären zu können – gerade solche exklusiven Live-Aktionen werden durch erfinderische Ladenbau-Ideen unterstützt oder sogar zum Leben erweckt.

Wie muss ein Laden beschaffen sein, damit Sie persönlich sich dort aufhalten möchten?

Eine Raumaufteilung, in der ich mich intuitiv bewegen kann, eine fein selektierte – gerne auch inszenierte – Auswahl an Produkten, die die Identität des Konzeptes für mich erlebbar macht, eine entspannte und/oder spannende Atmosphäre, die mich dazu verleitet, zu bleiben und natürlich ein einzigartiges Designkonzept, das mich begeistert, inspiriert und Lust auf Konsum macht – sei es durch seine Gesamtheit oder durch ein Detail. Zudem ist für mich Service ein wichtiger Faktor, um mich mit einem Laden zu identifizieren – sei es durch qualifiziertes und authentisches Personal oder durch bequeme und kundenfreundliche Systeme dank Online-Offline-Verschmelzung: Ein im Laden gekauftes Produkt wird mir nach Hause geschickt (Shop & Deliver); ein online bestelltes Produkt kann ich im Laden mit Beratung testen (Click & Collect).

Interview: EuroShop.mag

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