11. Mai 2020 | 3 Fragen an ..., Interview, Shop Fitting, Store Design & Visual Merchandising, Visual Merchandising

Für Händler wird es immer wichtiger visuelle Erlebnisse zu schaffen, sie aber auch schnell und einfach wieder verändern zu können, denn das Auge shoppt mit.

Linda Hauch Fenger, Managing Director bei Creation Group rät stationären Einzelhändlern Social Media nicht aus den Augen zu lassen, denn Influencer vermarkten heutzutage mit.

Frau Hauch Fenger, welche Trends sehen Sie im Bereich Visual Merchandising?

Linda Hauch Fenger: Wir sehen, dass unsere Kunden ihre Produkte zunehmend in thematischen Umgebungen präsentieren wollen, um sich abzuheben und einzigartige Markenerlebnisse zu schaffen.

Frau steht an ihrem Stand auf der EuroShop; copyright: Saeed/beta-web GmbH

©Saeed/beta-web GmbH

Wir sehen auch, dass sich das visuelle Erlebnis im Laufe eines Jahres – orientiert an Veranstaltungen und Ferien sowie Jahreszeiten – wandelt. Diese Eckpunkte können Geschäfte und Einkaufszentren zu ihrem Vorteil nutzen, um Kunden anzuziehen. Wenn die Einzelhandelsbranche ihr Erscheinungsbild nicht mehrmals im Jahr ändert, wird das Erlebnis “gewöhnlich”. Wenn nichts Neues geschieht, auf das sich die Kunden einlassen können, kann das dazu führen, dass die Branche irrelevant wird. Unsere thematischen „Animatronics“ helfen Händlern dank der Vielfalt an Kleidung, Accessoires und Requsiten bei der Entwicklung passender Themenwelten und der individuellen Gestaltung ihres Geschäfts. So können visuelle Erlebnisse geschaffen und auch schnell und einfach verändert werden.

Was erwartet ein Kunde beim Visual Merchandising?

Sie erwarten, dass es fesselnd und einnehmend und vor allem Instagram-tauglich ist. Wenn ein Look nicht fotofreundlich ist, ist es fast unmöglich, Kunden dazu zu bringen, ihre Geschichten und Erfahrungen aus dem stationären Handel online zu teilen. Deshalb glauben wir, dass überraschende und interessante Hintergründe für „Fotopoints“ in den kommenden Jahren in den Geschäften immer häufiger zu finden sein werden. Ein Beispiel wäre ein „Selfie-Bereich“, der speziell dafür entwickelt wurde, Kunden dazu zu bringen, erlebnisbasierte Bilder für die sozialen Medien zu machen. Diese Bereiche zusammen mit einzigartigen themenbezogenen Erlebnissen sind der Schlüssel, um die Botschaften von Geschäften und Einkaufszentren zu vermitteln. Man sollte bedenken: Für Kunden ist es mittlerweile sehr einfach geworden, Informationen, die sie nicht sehen wollen, wie zum Beispiel Anzeigen, auszublenden. Deshalb sind themenbezogene Erlebnisse, die Instagram-tauglich sind, ein Muss, da es sich um “getarnte“ Werbung handelt beziehungsweise um solche, mit der Kunden sich beschäftigen wollen.

Beobachten Sie, dass sich der Bereich des internationalen Einzelhandelsmarketings in eine gewisse Richtung entwickelt?

Wir sehen, dass immer mehr Einzelhandelsgeschäfte viele verschiedene Arten von Social-Media-Plattformen nutzen, um ihre Kunden zu ihren Bedingungen erreichen zu können. Eine weitere Beobachtung: Die Kommunikation der Händler ist viel personalisierter als früher. Insgesamt werden Influencer immer wichtiger – diese Influencer sollten allerdings nicht selbst “das Ereignis“ im Einzelhandel sein, sondern der Kommunikationskanal zu ihren Followern. Nicht sie sollten im Vordergrund ihres Postings stehen, sondern das, was im stationären Einzelhandel und in Einkaufszentren vor sich geht.

Interview: Katja Laska
EuroShop-Redaktionsteam

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