Mehr E-Commerce beim „Täglichen Bedarf“
28. Juli 2020 | News, Retail Marketing, Shopping Today

Nach einem Einbruch im 1. Quartal ist der E-Commerce im 2. Quartal überdurchschnittlich gewachsen.

Er ist damit im gesamten 1. Halbjahr 2020 wieder zu gewohntem Wachstum zurückgekehrt. Die aktuellen Zahlen der großen Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) haben für das 2. Quartal 2020 ein E-Commerce-Wachstum von 16,5 Prozent ergeben, nach einer Corona-bedingten Stagnation von 1,5 Prozent im 1. Quartal 2020. Mit einem Plus von 51,2 Prozent im zweiten Quartal und 35,7 Prozent im 1. Halbjahr 2020 sind die Waren des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Tierbedarf, Medikamente oder Drogerie am stärksten gewachsen.

Im Zeitraum April bis Juni 2020 gaben die Verbraucher im Onlinehandel 20.222 Mio. EUR inkl. USt. (2. Q. 2019: 17.363 Mio. EUR inkl. USt) aus. Im gesamten ersten Halbjahr summierten sich die Erlöse auf 36.705 Mio. EUR inkl. USt und damit 9,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (33.608 Mio. EUR inkl. USt). Die digitalen Dienstleistungen wie elektronische Tickets, Downloads, Hotelbuchungen etc. verzeichnen im 2. Quartal 2020 einen Umsatz von nur noch 1.364 Mio. EUR inkl. USt (2. Q. 2019: 4.810 Mio. EUR inkl. USt) und damit einen Einbruch um 71,6 Prozent. Hier zeigen sich die Auswirkungen des Lockdowns auf Reisen und kulturelle Events auch im E-Commerce in voller Härte.

„E-Commerce hat sich im zweiten Quartal nachhaltig als zusätzliche Versorgungs-Infrastruktur etabliert“, fasst bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer zusammen. „Das zeigt sich nicht nur an den absoluten Zahlen, sondern auch am erklärten Willen der Konsumenten, auch künftig mindestens so viele, wenn nicht mehr Güter des täglichen Bedarfs und Medikamente online zu kaufen.“ In einer Zusatzbefragung unter ca. 2500 Konsumenten gab gut jeder Zweite der Befragten (53,6 Prozent) an, dass er aufgrund der Erfahrungen in der Corona-Krise künftig mehr online bestellen werde. Konkret nach Warengruppen gefragt, gaben 21,6 Prozent der Befragten an, mehr Lebensmittel online bestellen zu wollen; nur 11,6 Prozent gaben an, ihre Online-Ausgaben hier reduzieren zu wollen. Auch im Hinblick auf Medikamente, Drogerieprodukte und Tierbedarf äußerten deutlich mehr Befragte die Absicht, ihre Online-Einkäufe künftig zu steigern als sie zu verringern. Abseits der Waren des täglichen Bedarfs wollen die Konsumenten hauptsächlich bei Bekleidung und gedruckten oder elektronischen Büchern künftig eher mehr Geld im Internet ausgeben als weniger. Von den höheren Umsätzen im Internet haben insbesondere die Internet Pure Player mit einem Wachstum von 13,3 Prozent im 1. Halbjahr und 20,8 Prozent allein im zweiten Quartal 2020 profitiert. Die Umsätze auf Online-Marktplätzen wuchsen im gleichen Zeitraum um 19,1 Prozent (Quartal) bzw. 12,1 Prozent (Halbjahr). Die Onlineumsätze der stationären Händler konnten demgegenüber im zweiten Quartal mit 4,7 Prozent nur unterdurchschnittlich am Wachstum partizipieren; auf das Halbjahr bezogen verloren sie sogar 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. „Auch wenn diese Zahlen ernüchtern, haben viele stationäre Händler in der Krise erstmals konsequent mit dem Onlinehandel begonnen. Dadurch wachsen die Chancen, dass Multichannel-Anbieter künftig wieder Boden gut machen“, so Christoph Wenk-Fischer.

Die gesamte Studie findet man hier.

Quelle: Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)

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