12. April 2021 | Chapter China, Galerie, Retail Marketing

Social Retail Store von Burberry in Shenzhen

von Julia Pott (exklusiv für EuroShop.mag)

Der britische Luxusmodehändler Burberry hat im letzten Jahr ein neues Store-Konzept umgesetzt, bei dem Social Media eine herausragende Rolle spielt. Der Store in Shenzhen soll ein interaktives und immersives Einkaufserlebnis bieten, das die physische Welt mit dem Online-Universum zusammenführt.

„Da es um Innovationen im Bereich soziale Interaktion und Einzelhandel ging, war China die offensichtliche Anlaufstelle, denn dort leben einige der digital versiertesten Kunden der Luxusbranche,“ erklärt Marco Gobbetti, CEO von Burberry, die Wahl des Standorts.

Store Design bei Burberry in Shenzhen

Der über 500 Quadratmeter große Store ist in zehn Räume und verschiedene Bereiche unterteilt, die sich durch unterschiedliche Designs voneinander absetzen.

 

Interaktives Shoppingerlebnis mit WeChat-Miniprogramm

Der Store bietet Kunden einige Gelegenheiten, über ein WeChat-Miniprogramm – eine App in der App – das Einkaufserlebnis zu erweitern oder zu teilen. In Zusammenarbeit mit der chinesischen Technologie-Firma Tencent wurde das neue Konzept umgesetzt und eine eigene Sub-Applikation für die chinesische Multifunktionsanwendung WeChat entwickelt. „Der erste Schritt in der exklusiven Partnerschaft zwischen unseren Unternehmen, Burberrys Social Retail Store in Shenzhen, ist ein Ort der Entdeckung, der die Kunden verbindet und belohnt, während sie online und im Laden stöbern,“ erläutert Marco Gobbetti die Kooperation.

Über die WeChat-Burberry-App können sich Besucher durch den Laden führen und sich etwas über die Produkte erzählen lassen. Je nach Store-Bereich bietet die App verschiedene Features, mit denen digitale Inhalte abgerufen, Vorteile erworben oder Services und Termine gebucht werden können.

Umso mehr Kunden die WeChat-App nutzen und mit dem Store und dessen Angeboten interagieren, desto mehr ‚Belohnungen‘ sammeln sie in Form einer ‚Social Currency‘, einer Art digitaler Burberry-Währung. Mit dieser Währung eröffnen sich Besucher neue, personalisierte Möglichkeiten der Interaktion wie zusätzliche Dienstleistungen und Zugang zu Produkten, digitalen Inhalten oder Aktionen.

Hier einige Beispiele für Interaktionsmöglichkeiten im Burberry-Store:

 

Und so sieht das aus, wenn Burberry-Kunden ihre Bilder teilen:

 

Dass Kunden selbst zum Sprachrohr und Promoter für Marken und Händler werden, wird immer wichtiger. User-generated Content steigt in seiner Bedeutung im Vergleich zu Marketingaktivitäten aus der Feder eines Unternehmens. Empfehlungen aus der Peer Group, das Posten cooler Bilder, Erlebnischarakter beim Shoppen – das zieht Besucher mehr an als jede professionelle Werbekampagne. Der Shenzhen-Store ist für Burberry aber nicht nur ein Marketinghighlight, er soll auch als Testcenter dienen, von dem aus Innovationen ausprobiert, evaluiert und dann in die weiteren Filialen von Burberry expandiert werden.

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