23. Februar 2022 | Retail Marketing, What´s new in Retail

Lokale Artikel zu kaufen wird mit EIN-FACH.de komfortabel und einfach

von Kyra Molinari (exklusiv für EuroShop.mag)

Lokal einkaufen? Ja gerne! Eine Studie des IFH Köln zeigt, dass Kundinnen und Kunden in Zukunft vermehrt örtliche Händlerinnen und Händler unterstützen und lokale Produkte beziehen wollen. Und generell stellt das auch kein Problem dar – solange sie nicht über das Internet bestellt werden sollen. Dann kann es unter Umständen schwierig sein, beispielsweise weil die Produkte nicht “unter einem Dach” gelistet sind, sondern über die einzelnen Webseiten der Produzentinnen und Produzenten gekauft werden müssen. In dieser Hinsicht ist das Shopping bei großen Plattformen wie Amazon luxuriöser – aber dort sind die Produkte mitunter nicht regional.

Sven Proschek will beides miteinander vereinen. Mit seinem Onlinehandel EIN-FACH.DE möchte er das Amazon der Region werden. Er führt viele lokale Produkte auf seiner Website und ermöglicht es der Kundschaft somit, komfortabel online und lokal zu kaufen. Im Interview erklärt er, wie er dieses Ziel erreichen möchte und welcher Vertriebskanal für ihn am wichtigsten ist.

Bild: Ein Mann stellt Lebensmittel in ein Lagerregal; Copyright: Ein-Fach.de

Mit Ein-Fach.de möchte Sven Proschek es erleichtern, regionale Produkte online zu erwerben. Quelle: Ein-Fach.de

Herr Proschek, bitte erklären Sie kurz, wie und warum Sie mit Ein-Fach.de begonnen haben und an welchem Standpunkt Sie heute sind.

Sven Proschek: Generell bin ich jemand, der gerne regionale Produkte kauft – egal um was es sich handelt. Kurze Transportwege und hohe Qualität sind einfach unschlagbar. Als ich aber im April 2020 privat umgezogen bin und unser neues Heim renovieren wollte, war es mir schlicht nicht möglich auf regionale Produkte zurückzugreifen. Den Grund kennt man – es war Lockdown. Es bestand keine Möglichkeit, ein breites Spektrum an Waren aus der Region online zu erwerben. Die Farben kamen aus Hannover, die Pinsel aus Österreich. Das hat mich nachdenklich gemacht und war der Zündfunke für meine Geschäftsidee. Heute haben wir bereits mehr als 40 Lieferantinnen und Lieferanten, die ihre Produkte in unserem Onlineshop anbieten. Die Tendenz ist steil steigend.

Welchen Mehrwert bietet Ein-Fach.de den Kundinnen und Kunden sowie den Händlerinnen und Händlern?

Proschek: Als Kundin oder Kunde hat man den Vorteil, ein breites Spektrum an Artikeln für den Alltag an einer Stelle bequem vom Sofa aus bestellen zu können und das in bester regionaler Qualität. Kurze Transportwege und die Unterstützung lokaler Unternehmen inklusive. Die Produzentinnen und Produzenten wiederum erhalten von uns das Rundum-Sorglospaket: Logistik, Marketing und Vertrieb übernimmt Ein-Fach.de und die produzierenden Betriebe bekommen ihr Geld nach jedem Verkauf.

Welches Feedback bekommen Sie von der jeweiligen Gruppe?

Proschek: Das Kundenfeedback ist für uns noch schwer zu evaluieren. Wir haben viele Käuferinnen und Käufer, die mehrfach kaufen, was für uns ein gutes Zeichen ist. Kundinnen und Kunden, die wir kennen, schwärmen von der hohen Qualität der Produkte, die sicherlich auch ihren Preis hat. Hier arbeiten wir stark am Zeitgeist und Verständnis, dass Arbeit und Qualität nicht umsonst zu haben sind.

Die Auslieferinnen und Auslieferer sind unsere besten Marketingmaschine. Sie finden das Konzept klasse und wir erfahren immer wieder von Weiterempfehlungen – sowohl an neue Lieferantinnen und Lieferanten als auch Kundinnen und Kunden.

Wie sieht der technische Ablauf während und nach einer Bestellung aus? Wie managen Sie die Bestellungen?

Proschek: Die Kundschaft bestellt in unserem Shop die gewünschten Artikel und kann die Ware über verschiedene Bezahlmodelle erwerben. Der Versand per DHL erfolgt in der Regel innerhalb von zwölf Stunden und die Zulieferung erfolgt meist direkt am nächsten Tag oder tags darauf. Die Abwicklung erfolgt über einige Plugins für den Onlineshop, die entweder die Integration zur Lagerverwaltung oder aber auch in die Finanz- oder Spediteurssysteme sicherstellen.

Screenshot der Website von Ein-Fach.de

Quelle: Screenshot www.ein-fach.de

Wie sieht die Zusammenarbeit mit den Produzentinnen und Produzenten aus?

Proschek: Hier arbeiten wir, wie schon erwähnt, nach dem Prinzip des Fullservice: Wir übernehmen alles von der Auftragsgenerierung bis hin zur Abrechnung. Die Produzentinnen und Produzenten stellen uns nur die Ware zur Verfügung.

Wie wollen Sie Ihr Ziel, das Amazon der Region zu werden, erreichen?

Proschek: Wir wollen stetig die Anzahl der Produkte steigern, denn das ist für die Kundschaft das beste Argument, immer wiederzukommen. Zu einem „Amazon-Umfang“ fehlen uns aber noch einige Produkte.

Welchen Stellenwert nimmt Social Media als Verkaufskanal ein?

Proschek: Social Media ist ein Verkaufskanal, den wir ebenfalls fokussieren. Unser Zielpublikum ist viel in sozialen Medien unterwegs und erkundigt sich nach regionalen Initiativen und nachhaltigen Produkten. Wir merken, dass Aktionen im Social-Media-Bereich die Zugriffszahlen auf den Shop weitaus mehr in die Höhe treiben als Aktionen in den klassischen Print- oder Radiomedien.

Wie wollen Sie Ihr Geschäft künftig weiterentwickeln?

Proschek: Ich habe noch eine Menge Ideen, wie wir das Geschäft mit weiteren Vertriebskanälen erweitern können. Das braucht aber Zeit und Geduld.

Welche Chancen sehen Sie für den lokalen Versandhandel in Zukunft?

Proschek: Ich beantworte die Frage gerne mit einer Gegenfrage: Wie sieht man die Zukunft des stationären Einzelhandels? Ich glaube, die Veränderungen in den Innenstädten zeigen, dass sich hier einiges ändert. Ich bin mir sicher, dass der Wunsch nach lokalen Produkten bleibt, aber die Veränderung zu alternativen Lieferkonzepten wird sich nicht mehr aufhalten lassen – seien es Lieferdienste oder der Onlinehandel.

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