EHI verleiht die reta awards 2022
1. März 2022 | News, Retail News, Retail Technology

Fokus auf Automatisierung, Apps und KI

Zum 15. Mal hat das EHI die Gewinnerinnen und Gewinner der reta awards gekürt. Jeweils drei gleichrangige Preisträger wurden in den folgenden fünf Kategorien geehrt: Best Customer Experience, Best Enterprise Solution, Best Instore Solution, Best Connected Retail Solution und Best AI and Robotics Application.

Best Customer Experience

Diese Auszeichnung bekommen Händlerinnen und Händler, die zukunftsorientierte Methoden und Technologien eingeführt haben, um die Kundenloyalität und Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Valora ermöglicht in ihrem Format Back-Factory mit dem KI-Kiosk den Self-Checkout-Prozess bei unverpackten Lebensmitteln ohne Barcode. So kann das KI-gesteuerte SB-Kassensystem bis zu zehn Produkte innerhalb einer Sekunde erkennen – ohne sie nacheinander scannen zu müssen. Die Kundschaft kann so über eine einfache Schnittstelle den Kaufvorgang in wenigen Schritten abschließen. Partner des Projektes sind Smoothr/Walkout Technologies und Pan Oston B.V.

Um den Wunsch der Verbraucherinnen und Verbraucher nach einem schnellen, einfachen und flexiblen Einkauf unterwegs zu bedienen, hat Lekkerland mit Partner Latebird Deutschland eine vollautomatisierte Shop-Lösung entwickelt. So steht rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche eine breite Produktauswahl zur Verfügung.

Das Einrichtungshaus Porta mit Partner Warrify sagt der Zettelwirtschaft den Kampf an. Die Papierquittung wird digitalisiert, wodurch Ressourcen gespart, Kundendaten erschlossen und das Kaufverhalten analysiert werden können. Die Kundschaft erhält den Kaufbeleg an der Kasse per QR-Code auf das Smartphone.

Best Enterprise Solution

In dieser Kategorie werden Handelsunternehmen ausgezeichnet, die ihre Effizienz durch die Entwicklung und Implementierung innovativer Systeme und Technologien gesteigert haben.

Coca-Cola entwickelte mit Partner T-Systems International ein Konzept, mit dem technische Probleme bei den hochkomplexen Abfüllanlagen mithilfe von 3D-Anleitungen, Mixed-Reality-Brillen und Software-Lösungen effizienter gelöst werden. Durch Hologramme, eingeblendete Texte und Videos werden zweidimensionale Anleitungen überflüssig. Über die Mixed-Reality-Brillen können die Mitarbeitenden vor Ort instruiert werden, ohne dass Fachpersonal anreisen muss.

Im Zuge der Digitalisierung setzt Markant bei der Lieferkette auf eine digitale Vorgangsakte. Ziel ist es, allen Beteiligten einen Echtzeit-Zugang zu allen relevanten Informationen bezogen auf die Belieferung der Handelsläger zu ermöglichen. Dabei steht insbesondere das Claimmangement im Fokus. Die Digitalisierung der Lieferscheine wird durch modernste API Bibliotheken, sowie die existierenden EDI-Verbindungen unterstützt.

Auch die Migros Switzerland setzt auf Digitalisierung. Durch den Logistikdatenmarktplatz in Kooperation mit GS1 Switzerland, Quibiq Schweiz und der smartive AG werden Informationsflüsse entlang der Supply Chain digitalisiert, sowie Logistikprozesse vereinfacht und automatisiert. Dies erhöht die Transparenz über die Warenflüsse.

Best Instore Solution

Handelsunternehmen, die durch den Einsatz von Technologie am POS einen nachweisbaren operativen Mehrwert erreicht haben, konnten in dieser Kategorie überzeugen.

Billa aus Österreich verbessert mit den Partnern Unser Ö-Bonus Club und Bluecode sowie der Software jö&GO! den Kassiervorgang. Die Konsumentinnen und Konsumenten identifizieren sich zu Beginn an der Kasse mit einem Scan aus der jö-App. Dabei liefert der 2-in-1-Code gleichzeitig die Zahlungsinformationen. Am Ende des Kassiervorgangs wird die Zahlung nur noch mündlich mit der Kundschaft vereinbart. Analysen zeigen einen reduzierten Zeitaufwand im Vergleich zu herkömmlichen Bezahlverfahren.

Auch das Pick&Go-Konzept von Netto Marken-Discount in Zusammenarbeit mit Trigo Vision bietet der Kundschaft ein schnelles Einkaufserlebnis ohne Kasse. Eine KI-gestützte Technologie erfasst jeden Artikel, der direkt in die eigene Einkaufstasche gelegt wird. An der Decke montierte Sensoren nehmen die Bewegungen wahr. Aus den Daten wird automatisch ein persönlicher Warenkorb erstellt. Bezahlungen und Kassenbon erfolgen digital über die Netto-App.

Die israelische Supermarktkette Shufersal erfand eine intelligente Einkaufswagenlösung, die in großen Geschäften funktioniert, keine Neugestaltung der Ladenflächen erfordert und kosteneffizient ist. Die gemeinsam mit Partner Shopic gefundene Lösung basiert auf einem KI-gesteuerten Clip-on-Gerät, das für die Dauer des Besuchs an jedem Einkaufswagen angebracht ist. Damit erkennt der Einkaufswagen die hinzugefügten oder entfernten Artikel.

Best Connected Retail Solution

Diese Auszeichnung (ehemals Omnichannel Solution) erhalten Einzelhandelsunternehmen, die ihre IT-Infrastruktur modernisiert und die Online- und Offline-Welt miteinander verbunden haben.

Textilhersteller H&M hat mit den Partnern Diebold Nixdorf, BT Group und Shouqianba auf dem chinesischen Markt ein neues Konzept für die “Scan&Go” Customer Journey aufgebaut, bei dem Einkaufen und Kassieren kombiniert werden. Dabei wurden das CRM-System zur Kundenidentifikation, der Online-Shop und die Payment-Lösung miteinander verbunden. Der gesamte Einkauf kann über das Smartphone abgeschlossen werden.

Spar und Too Good To Go (TGTG) führen eine Partnerschaft zur Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung und bieten ihrer Kundschaft eine digitale Lösung zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in den Spar-Märkten an. TGTG bringt die Nutzenden seiner App mit Lebensmittelgeschäften in Verbindung, die am Ende des Tages über unverkaufte Lebensmittel mit kurzer Haltbarkeit verfügen. Die Einzelhändler können so ihre Lebensmittelabfälle verringern.

Die britische Modemarke Ted Baker verfügt durch die Partnerschaft mit OneStock über eine Echtzeittransparenz der Bestände im gesamten Unternehmen. Bestellungen werden intelligent orchestriert, um die Verfügbarkeit in den Filialen zu optimieren. Das System nutzt Algorithmen, um den Bestand in Echtzeit in den Lagern und Filialen vor Ort zu durchsuchen. So kann das Unternehmen ein verbessertes Lieferversprechen abgeben.

Best AI & Robotics Application

Gekürt werden Einzelhandelsunternehmen, die die Prozesse im Handel durch Anwendungen aus den Bereichen Künstliche Intelligenz und Robotik vereinfachen, beschleunigen oder automatisieren konnten.

Edeka Rhein-Ruhr entwickelte zusammen mit Consenso Consulting intelligente Prozessabläufe, um die Geschwindigkeit von Rollouts zu erhöhen. Diese Prozesse werden vollautomatisch in verschiedenen Szenarien eingesetzt, können aber auch von einem Rollout-Team gesteuert werden. Die Lösung erlaubt es, Eingangsdaten für die Prozesse eigenständig zu organisieren und so ein Maximum an Flexibilität zu erreichen.

Mit der CI Factory kann Engelbert Strauss Berufsbekleidung im Corporate Design produzieren. Die CI Factory steht für Maßschuhfertigungen in Kombination mit einer robotergestützten Corporate Fashion Retail Plattform. In der CI-Factory konfiguriert die Kundschaft ihre maßgeschneiderte Arbeitskleidung und Sicherheitsschuhe individuell und kann aus 40.000 Produkten auswählen. Das Projekt in Zusammenarbeit mit TGW Systems Integration wurde im Vorfeld komplett mit einem Digitalen Zwilling aufgebaut.

Für den Kassiervorgang von Frischwaren wie unverpacktem Obst und Gemüse ohne Barcode hat Netto Marken-Discount die KI-Technologie zur automatischen Erkennung von Tiliter und Microsoft eingeführt. Durch die Verwendung einer speziellen Sensorik kann die Software selbst ähnliche Obst- und Gemüsesorten unterscheiden und unterstützt das Kassenpersonal bei der Auswahl der richtigen Ware. Der automatisierte Vorgang spart Zeit und unterstützt die Arbeit der Filial-Teams.

Quelle: EHI retail institute

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