3 Tipps für die Digitalisierung im Einzelhandel
26. Juli 2022 | News, Retail News, Retail Technology

In jeder Krise steckt auch eine Chance: Nach dem ersten Schock über die weltweiten Lockdowns infolge des COVID-19-Ausbruchs haben Einzelhändler reagiert, ihre Geschäftsmodelle umgestellt und die Digitalisierung beschleunigt.

Das hat ihnen das Überleben in den letzten zwei Jahren gesichert. Doch jetzt dürfen sie nicht nachlassen, wenn sie ihr Geschäft zukunftssicher aufstellen wollen. Robert Daubner, Vice President Industry Acceleration Europe bei Endava, verrät, welche Herausforderungen dabei auf sie zukommen.

Der zunehmende Konkurrenzdruck im Internet hat Einzelhändlern in der Vergangenheit stark zugesetzt. Aber möglicherweise hat sich ausgerechnet die Coronapandemie als Glück im Unglück herausgestellt: In einer aktuellen Studie von Endava bestätigen vier von fünf IT-Entscheidern aus dem Einzelhandelssektor, dass sich die Digitalisierung ihres Unternehmens durch die Pandemie um bis zu zehn Jahre beschleunigt hat. Wenig überraschend geben zudem nahezu alle Befragten (97 Prozent) aus dem Einzelhandel an, dass sie inzwischen mehr Geschäfte online abwickeln – der höchste Wert unter allen Branchen.

Damit sind zwar die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt, doch ist sie dadurch allein nicht garantiert. Deshalb dürfen sich die Verantwortlichen jetzt nicht ausruhen, sondern müssen die Digitalisierung mit Nachdruck weiter vorantreiben. Immerhin bestätigen 94 Prozent der IT-Entscheider, dass die digitale Strategie ihres Unternehmens durch die Pandemie präzisiert wurde. Dabei sollten sie drei entscheidende Faktoren berücksichtigen:

1. Digitale Sicherheit
Nicht nur die Zahl der digitalen Anwendungen und Lösungen für Mitarbeiter und Kunden steigt, sondern dadurch auch die Angriffsfläche für Kriminelle. So erfasste das BKA im letzten Jahr mit einen Höchstwert an Cyberstraftaten. Dass auch der Handel davor nicht gefeit ist, zeigte etwa die letztjährige In der Studie bestätigen die IT-Verantwortlichen mit großer Mehrheit, dass sowohl das Budget für die Digitalisierung infolge der Pandemie angestiegen ist (98 Prozent), als auch, dass Investitionen in die digitalen Kompetenzen ihres Unternehmens geplant sind. Investitionen sind selbstverständlich wichtig, müssen aber auch an den richtigen Stellen getätigt werden. IT-Sicherheit sollte unbedingt dazugehören, denn hier herrschen häufig noch Defizite. Dabei können Datenlecks das Vertrauen von Kunden nachhaltig zerstören, sodass sie Händlern dauerhaft den Rücken kehren.

2. Das Kundenerlebnis
Apropos Kunden: Diese haben laut vier von fünf Befragten bei Einzelhändlern den größten Einfluss auf die Einführung digitaler Technologien. Gleichzeitig bewerten die IT-Entscheider die sich verändernden Kundenerwartungen als zweitgrößten Risikofaktor bei der Digitalisierung. Verständlich, denn es kostet Händler Zeit und Geld, ihr Geschäftsmodell und ihr Angebot immer wieder an die Vorlieben und Launen der Kunden anzupassen. Nicht immer lohnt sich das Investment.

Einzelhändler müssen deshalb besser antizipieren, welches Erlebnis sich ihre Kunden wünschen. Das heißt, nicht unbedingt jedem Trend zu folgen, sondern anhand von Daten aus ständigen A/B Tests und mit Optimierungs-Tools aus dem Online Marketing herauszufinden, was ihre (potenziellen) Kunden sich langfristig wünschen. Ein Beispiel ist das Metaverse: Ob und inwieweit Händler dort mitmischen wollen, sollte gut überlegt und an dem tatsächlichen Nutzen für Unternehmen und Kunden ausgerichtet sein.

3. Skalierbarkeit ihrer Plattformen
Die Digitalisierung ist inzwischen ein geschäftskritischer Aspekt und ein reibungsloses, nahtloses Erlebnis ist ein absolutes Muss. Allerdings geben 85 Prozent der IT-Entscheider an, dass ihre Unternehmen auf bestehenden digitalen Systemen aufbauen, anstatt die zugrundeliegende Technologie zu ersetzen. Diese Vorgehensweise ist nachvollziehbar, kann aber auch dazu führen, dass die Einzelhändler mit der Zeit ein komplexes System aus Legacy-Lösungen und neuen, oft cloudbasierten Anwendungen vorfinden, das sie in ihrer Digitalisierung ausbremst. Deshalb sollten die Verantwortlichen bei ihrer IT-Strategie auch bedenken, dass ihre verschiedenen Anwendungen zusammenpassen, ihre Plattformen für Mitarbeiter und Kunden nach Bedarf skalierbar sind und so langfristiges Wachstum begünstigen. Wer nicht selbst über entsprechende Kompetenzen verfügt, kann mit einem Technologiepartner zusammenarbeiten, der bei der digitalen Strategie und ihrer Umsetzung unterstützt.

Quelle: Endava

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