15. Dezember 2022 | inside stories, Retail Marketing, What´s new in Retail

Der EuroShop Fachpressetag weckt Vorfreude auf die Messe vom 26.02. bis zum 02.03.2023

von Julia Pott (exklusiv für EuroShop.mag)

Dieses Jahr wird die Vorfreude über Weihnachten hinaus ihre Energie verbreiten, denn Ende Februar hält das neue Jahr einen Höhepunkt bereit, auf den viele aus der Retail-Branche schon drei Jahre lang hin fiebern: Vom 26. Februar bis zum 02. März 2023 findet die EuroShop statt.

Als Vorgeschmack darauf, was Besuchende dort erwartet und welche Themen in der Handelsindustrie gerade viel diskutiert werden, fand am 15.12.2022 der EuroShop Fachpressetag im C. Bechstein Centrum in Düsseldorf statt. Einer kleinen Präsentation folgte eine Store Tour entlang der Kö, der beliebten Luxuseinkaufsmeile.

Rückblick: erschwerte Bedingungen für Industrie, Handel und Messelandschaft

Eine Frau steht neben einem Bildschirm und hält eine Präsentation

Elke Moebius, Director EuroShop/EuroCIS, Portfolio Retail + Retail Technologies, Messe Düsseldorf GmbH // © EuroShop/Pott

Zunächst gab Elke Moebius, Director EuroShop/EuroCIS der Messe Düsseldorf, einen kurzen Einblick in die schwierigen knapp drei Jahre seit der EuroShop im Februar 2020. Wie viele Industriezweige hatten auch der Handel und seine Partner mit Herausforderungen wie der Corona-Pandemie, den stockenden Lieferketten, den gestiegenen Energiekosten, der Personalknappheit und dem Krieg in der Ukraine zu kämpfen. Auch in der Planung und Durchführung der Veranstaltungen der Messe Düsseldorf wurden einige dieser Hürden spürbar, erzählte Moebius.

Ausblick: Erwartung eines positiven Messejahres

Aber schnell kam Elke Moebius zu einer erfreulichen Botschaft: Es geht bergauf! UFI, der Weltverband der Messewirtschaft, erwartet für 2023 weltweit eine Erholung der Messelandschaft und ein Anstieg der Zahl an Veranstaltungen auf ein Niveau von 80 bis 90 Prozent vor der Corona-Pandemie.

Moebius fasst diese Stimmung nach drei Jahren Unsicherheit unter Messeveranstaltern, Ausstellern und Besuchenden so zusammen: „Messen sind zurück und Messen sind gewollt.“ Und eine dieser großartigen Messen wird die EuroShop 2023, die mit einem breiten Produktangebot, hochaktuellen Themen und vielen Specials überzeugen wird.

Die acht Angebotsbereiche oder Erlebnisdimensionen umfassen alles, was für den Handel von Bedeutung ist:

Abwechslungsreiches Rahmenprogramm auf der EuroShop 2023

Sehr abwechslungsreich kommen die Specials der EuroShop 2023 daher: Hierzu gehören eine Vielzahl an Fachbeiträgen und Diskussionsrunden auf den Stages zu Design, Marketing, Technologie und vielen weiteren Themen.

Im Rahmen der EuroShop werden wieder einige Preisverleihungen stattfinden. Mit den begehrten Awards werden Innovationen und herausragende Beispiele aus den Bereichen Store Design und Shop Konzept, Technologie, Wissenschaft und Messestanddesign ausgezeichnet.

Besondere Highlights werden die Sonderflächen, auf denen neben bekannten und geschätzten Formaten wie dem Start-up Hub auch ganz neue und innovative Formate ihre Premiere feiern, beispielsweise das Future Urban Lab oder das Retail Ball Game, bei dem Besuchende aktiv mitwirken können.

Hot Topics der EuroShop 2023 – Was die Branche bewegt

Ein Mann steht neben einem Bildschirm und hält eine Präsentation

Ulrich Spaan, Mitglied der Geschäftsleitung, EHI Retail Institute // © EuroShop/Pott

Die letzten Jahre haben für viel Veränderung in der Handelsbranche gesorgt, die Entwicklung großer Trends – beschleunigt durch Faktoren wie Digitalisierung, technologische Weiterentwicklung, Pandemie, Klimawandel und viele weitere – legt ein hohes Tempo vor. Ulrich Spaan, Mitglied der Geschäftsleitung des EHI Retail Institute stellte beim Fachpressetag acht Buzzwords vor, die in der Handelsindustrie gerade in aller Munde sind: Experience, Third Places, Vitale Innenstädte, Customer Centricity, Connected Retail, Smart Stores, Sustainability und Energy Management sind die Hot Topics, die auch auf der EuroShop 2023 in aller Munde sein werden.

Anhand praktischer Retail Use Cases aus der ganzen Welt veranschaulichte Ulrich Spaan, wie sehr diese Themen die Branche gerade prägen und auf welche Weise Händler, Gastronomen und Shoppingcenterbetreiber neue Trends in ihren Locations umsetzen.

Lokal und kundenzentriert

Zunächst lasse sich beobachten, so Spaan, dass der Trend weg von den großflächigen Megastores außerhalb der Stadt hin zu kleinen, innerstädtischen Formaten gehe. IKEA beispielsweise arbeite in Metropolen wie Paris mit kleinen Stores, Nike bemühe sich mit kompakten Formaten, nah an ihre Community heranzukommen und auch im Lebensmittelhandel gebe es sowohl im innerstädtischen als auch im ländlichen Raum eine Rückkehr zu Nahversorgern, die ihre Stores oft mit modernster Technik wie Self-Scanning und Grab & Go ausstatten.

Nachhaltigkeit

Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit steige zunehmend und das wirke sich nicht nur auf die Handelssortimente und die Produktfertigung aus, sondern auch auf das Store Design, erklärte Spaan. Natürliche Materialien, Wiederverwendung und Recycling würden im Ladenbau immer wichtiger. Und gerade im Lebensmittelhandel zeige sich das Thema Nachhaltigkeit bei Trends wie Energieeffizienz, Indoor Farming und Unverpacktangebote. Ein Beispiel, das viele dieser Faktoren verbindet, ist der REWE Green Farming-Supermarkt in Wiesbaden-Erbenheim.

Eine Frau steht neben einem Flügel und einem Bildschirm und hält eine Präsentation, davor sitzt Publikum auf Stühlen

© EuroShop/Manleitner

Erlebnismarketing

Am Beispiel der Consumer Electronics-Sparte zeigte Spaan anschaulich, dass Händler sich etwas einfallen lassen müssen, um Konsumentinnen und Konsumenten auf die Fläche bringen, denn der Online-Anteil bei den Käufen betrage über 50 Prozent. MediaMarktSaturn mit seinem Tech Village in Berlin zeige, wie das gehen könne. Der Store ist wie ein Indoor-Marktplatz für Marken aufgebaut. Ähnlich, so Spaan, funktioniere der Mercato Centrale in Mailand, der die traditionelle Markthallenatmosphäre auf moderne Weise aufleben lasse und viele gastronomische Erlebnisse bereithalte. Das ziehe sowohl Touristen und Touristinnen als auch Einheimische an. Ein weiteres Beispiel waren die Stores von Freitag, in denen die Produktion gezeigt und die Personalisierung von Produkten nach Kundenwunsch ermöglicht werde.

Smart und connected: Retail Technology

Neue Technologie spiele eine immer größere Rolle in Stores, erzählte Spaan, und sei auch auf der EuroShop die Wachstumsdimension schlechthin. Spaan brachte viele Beispiele mit, vom Social Retail Store von Burberry in Shenzhen  über die Kurts-Toolbox von Obi, in der sich Kundinnen und Kunden per App Werkzeuge ausleihen können, bis hin zu Stores mit autonomem Checkout. Der Einsatz dieser Technologien setze sich nicht in jedem Anwendungsbeispiel langfristig durch, räumte Spaan ein, aber die Läden dienten den Unternehmen als Experimentierfläche, auf der die Kundenakzeptanz von Angeboten getestet und wertvolle Erfahrung gesammelt werden könne.

Viele weitere Beispiele können unter den Nominierten für den EuroShop RetailDesign Award 2022 angesehen und natürlich auf der EuroShop 2023 hautnah erlebt werden.

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