3 Fragen An … Frank Lampe, Ubimax
25. April 2019 | 3 Fragen an ..., Interview, Retail Technology

Mit AR zu mehr Effizienz in der Warenlogistik

Anwendungsfälle für Augmented Reality (AR) im Frontend, im Ladengeschäft kennen wir einige: Mit AR-Apps können Kunden zusätzliche Produktinformationen erhalten oder sich ansehen, wie neue Möbel in ihrem Zuhause aussehen würden.

Wie sieht es aber mit dem Einsatz von AR im Hintergrund aus, im Logistik- und Warenmanagementbereich des Einzelhandels? Frank Lampe, SVP Marketing bei Ubimax, erklärt uns, welche Vorteiler er in der Nutzung von AR hier sieht.

Herr Lampe, wie sieht das aus, wenn ein Händler AR im Backend anwendet?

Datenbrillen oder Wearable Computing und AR sind seit mehreren Jahren im Backend, also in den Warenlagern und Distributionszentren erfolgreich im Einsatz, um die Fehlerraten bei der Auftragskommissionierung zu senken. Auch die Steigerung der Effizienz in der Warenlogistik spielt hier eine Rolle.

Dafür wird das vorhandene Lagermanagement-System oder das Auftragssystem mit einer Plattform verbunden, welche dann die Auftragsinformationen Schritt-für-Schritt grafisch und intuitiv im Sichtfeld der Kommissionierer einblendet.

Wie profitieren Händler davon?

Neben schnelleren Prozessen und gesteigerter Kommissionierqualität steigt durch Datenbrillen und AR auch die Mitarbeiterzufriedenheit, weil der Job einfacher wird. Auch Einarbeitungszeiten können so signifikant verkürzt werden. Die verbesserte Arbeitsergonomie führt zudem zu weniger Personalfluktuation. Die zu erzielenden Prozessbeschleunigungen in der Warenlogistik liegen je nach der Ausgangslage zwischen 15 und 35 Prozent. Hinzu kommen drastische Reduktionen der Fehlerraten. Allein durch die Senkung der Falschlieferungen und Vermeidung von Folgekosten rechnen sich in sehr vielen Fällen die Lösungen bereits im ersten Jahr.

Was würden Sie einem Händler raten, der eine AR-Anwendung bei sich einführen will?

Für AR im Warenlager kommt es zum einen auf die Auswahl der für den jeweiligen Einsatzzweck passenden Hardware an. Das können Datenbrillen sein, Tablets oder Smartphones – je nach Arbeitsplatzsituation. Datenbrillen bieten dabei Effizienzpotenziale durch freie Hände, da Mitarbeiter keine Geräte halten müssen. Die gewählte Lösung sollte daher verschiedene Hardware und verschiedene Betriebssysteme wie Android und Windows unter einer Oberfläche unterstützen.

Zum anderen muss auch die Verwaltung der Geräte und der jeweiligen Software bzw. der AR-Arbeits-Workflows einfach und skalierbar sein. Statistische Auswertungsfunktionen und Analysetools sind ebenfalls hilfreich. Die Integration in die bestehende IT wird meist über Standardschnittstellen und -protokolle realisiert. Gut ist es, wenn der Anbieter hier schon über umfangreiche Erfahrung mit unterschiedlichen Systemen verfügt.

Interview: Julia Pott, EuroShop.mag

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