Neuer monolithischer Flagship Store von Acne Studios in Paris
Von Katja Laska (exklusiv für EuroShop.mag)
Wie aus einem Guss – das kann man bei der neueröffneten Filiale des schwedischen Modeunternehmen Acne Studios wirklich sagen – zumindest, was das Material angeht. Denn ansonsten heißt es an der Ecke in der Rue Saint-Honoré 219 in Paris: Gegensätze ziehen sich an. Darüber hinaus setzen sie sich auch gegenseitig sehr schön in Szene.
„In letzter Zeit hing ich im Skatepark Rålis in Stockholm herum, der unter einer Brücke gebaut wurde, um zu verhindern, dass die Beton-Skateschüsseln nass und rutschig werden. Ich finde es ist ein poetischer Ort, und es erinnert mich ein wenig an Paris, weil es so viele Brücken in der Stadt gibt. Ich wollte, dass sich der Laden anfühlt, als würde man unter einer Brücke sitzen. Ich mag die Idee einer Geheimgesellschaft, einer Subkultur, die unter den Gewölben existiert – und ich dachte, es wäre eine gute Möglichkeit, Acne Studios als Marke auf der großen Modestraße zu sehen“, sagt Jonny Johansson, Creative Director von Acne Studios zum Design des Stores. // © Acne Studios
Das Besondere beginnt schon außen: Die Fassade an der angesagten Rue Saint-Honoré besteht aus Saint-Maximin-Stein, der auch das Innere des Stores bestimmt. // © Acne Studios
Der Laden besticht durch die Schlichtheit, die der blasse, goldbeige Kalkstein ausstrahlt. Der insgesamt 385 m² große Raum wurde vom spanischen Architekturbüro Arquitectura-G aus Barcelona entworfen, die den Stein für Wände, Böden und Säulen nutzten und so eine rustikale und zu gleich elegante Atmosphäre schufen. Übrigens: Auch große Teile der französischen Hauptstadt sind aus dem Gestein erbaut worden. Zufall? // © Acne Studios
Die alten Fenster wurden entfernt, um noch mehr Licht in den Raum zu lassen, der auch sonst sehr luftig daherkommt und zwei Etagen miteinander verbindet. An einigen Stellen dient die Beleuchtung neben dem Lichtspenden auch als Kontrast: Die Leuchten sind im modernen, industriellen Stil gehalten und stehen im Gegensatz zum alten Material des Kalksteins. // © Acne Studios
Dies unterstreichen auch die silbernen Kleiderständer in einem sonst eher leeren Raum, der durch seine Designelemente – Regale und Theken – aus Stein besticht und so die punktuell ausgestellten Kleidungsstücke und Accessoires der Marke klar in Szene setzt. // © Acne Studios
Auch an anderer Stelle arbeiteten die Designer und Designerinnen mit Stillbrüchen und Gegensätze: Zum einen der französische Künster beim Entwurf der weiteren Innenbeleuchtung, die in wellenförmigen Formationen angeordnet ist, um im Gegensatz zu der starren Disziplin der steinverkleideten Säulen ein Gefühl von Flüssigkeit zu erzeugen. Zum anderen der britische Designer Max Lamb. Er nutzte weiche Möbel – eine Mischung aus schwarzen Ledersitzen und handgefärbten Stoffvitrinen und Kassen – in kugeligen, organischen Formen, um die scharfen Türen zu kompensieren. // © Acne Studios
