23. September 2022 | Shop Fitting, Store Design & Visual Merchandising, Shopping Today, Visuals

Worauf es bei Schaufensterdekoration ankommt – und worauf nicht

Von Katja Laska (exklusiv für EuroShop.mag)

Der erste Eindruck zählt – das gilt auch oder vor allen Dingen für Schaufensterdekorationen. Denn: Nur wer Blicke fängt, kann Kunden und Kundinnen für sich gewinnen. Wir haben ein paar Tipps und Don’ts, wie Händler und Händlerinnen ihre Auslage zum Hingucker machen und so ihre Verkaufsförderung ankurbeln und was sie unbedingt vermeiden sollten.

Die Strategie

Machen Sie sich klar, wer Ihre Zielgruppe ist:

  • Wen möchten Sie ansprechen?
  • Wofür interessiert sich Ihre Zielgruppe?
  • Was ist für sie ein „Hingucker”? Genauer: hochwertige Waren? Günstige Preise? Eine abwechslungsreiche Produktpalette? Ausgefallene Dekorationen?

Durch das Fenster präsentieren Sie sich und Ihr Geschäft, also fragen Sie auch sich selbst:

  • Welche Informationen möchte ich hier bereits geben?
  • Wie möchte ich meine Ware zeigen – mit oder ohne Preise?
  • Welche Ware möchte ich präsentieren – soll es saisonal sein oder werden die „Dauerbrenner“ gezeigt?
Schaufenster mit Schriftzug und Schaufensterpuppe; Copyright: wanaktek

© wanaktek

Der Blickfang

Auch hier sollten Sie sich vor der Gestaltung einige Gedanken machen:

  • Wo befindet sich Ihr Geschäft und wieviel Zeit haben Passantinnen und Passanten, um es sich anzuschauen?

Auch ein wichtiger Punkt, der vergessen werden kann: Die Richtung, aus der die meiste potenzielle Kundschaft an der Auslage vorbeikommt. Achten Sie auf die Laufrichtung und passen Sie Ihre Produktplatzierung an die Blickrichtung des Schaufensters an. Das ist insbesondere wichtig, wenn Sie mit Schriftzügen arbeiten oder eine Art Geschichte erzählen möchten. Grundsätzlich gilt: Meist verläuft der Kunden-Blick von links oben nach rechts unten. Auch von unten nach oben und wieder nach unten – Etwa wie eine Pyramide.

Die Highlights sollten Sie stets auf Augenhöhe platzieren, da sie hier besser wahrgenommen werden. Im Schnitt entspricht das einer Höhe von etwa 1,60 Meter. Außerdem: Ein besonderer Blickfänger sorgt dafür, dass die möglichen Kunden oder Kundinnen für längere Zeit stehen bleiben. Zum Beispiel kommen bewegte Dekorationselemente häufig besonders gut an.

Preise und das Wiederfinden

Lassen Sie Ihre Kundschaft nicht suchen! Falls Sie in der Deko mit Preisen arbeiten, müssen diese auch schnell sichtbar sein. Auch die Schaufenster-Ware sollte im Geschäft selbst schnell und einfach wieder zu finden sein.

Beleuchtung

Schaufensterpuppen mit einzelnen Glühbirnen als Beleuchtung; Copyright: wanaktek

© wanaktek

Setzen Sie Ihre Produkte ins richtige Licht. Unser Tipp: Eine generelle Beleuchtung schaffen Sie mithilfe von Reflektoren, die in die Breite strahlen. Einzelne Waren, die Sie besonders hervorheben möchten, sollten Sie zusätzlich mit Spotlights beleuchten. Warmes Licht erzeugt angenehme Emotionen und eine einladende Atmosphäre – das gilt besonders in der kalten Jahreszeit. Im Winter eignen sich auch Lichterketten und Leuchtkörper hervorragend zum Dekorieren des Schaufensters.

Übrigens: Mit LED-Glühbirnen verbrauchen Sie weniger Strom als mit herkömmlichen Leuchtmitteln.

Abwechslung

Auch, wenn Ihnen eine Deko gefällt, bleiben Sie ein Blickfang für Ihre Kundschaft und wechseln Sie Ihren Schaufenster-Auftritt häufiger. Damit demonstrieren Sie Attraktivität und Aktualität. Alle vier Wochen ist ein guter Rhythmus. Aber auch Anlässe wie Jahreszeiten, Feiertage oder Schulanfänge lassen sich gut nutzen. Doch ob Weihnachten und Ostern oder Jahreszeit: Das Hauptprodukt bzw. die Dienstleistung sollte stets auf den ersten Blick erkennbar sein. Schlendern Sie auch mal durch die Straßen und Innenstädte und lassen sich hier von Kollegen und Kolleginnen inspirieren.

Person gestaltet ein Schaufenster; Copyright: cavanimages

© cavanimages

Qualität statt Quantität

Die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne beträgt im Schnitt acht Sekunden. Sie haben also nicht viel Zeit, um zu überzeugen. Überladen Sie Ihr Schaufenster nicht. Viel hilft nicht immer viel, sondern wirkt im Zweifel eher abschreckend statt einladend. Außerdem: Die Kundschaft kann nicht herausfiltern, was sie im Geschäft erwartet.

Unordnung ist nicht in Ordnung

Staub, Spinnweben, Fingerabdrücke und verschmierte Glasscheiben – Sie sollten die Sauberkeit auf keinen Fall unterschätzen. Sie lässt die Kundinnen und Kunden Rückschlüsse auf Ihren Laden schließen. Putzen und räumen Sie Ihr Schaufenster also regelmäßig auf, damit es seine Wirkung nicht verliert.

Aufpassen und verbessern

Dokumentieren Sie, wie die Deko sich auf Ihre Umsätze und die Kundendichte in Ihrem Geschäft auswirkt. Auch die Nachfrage „Was hat Sie bewegt in den Laden zu kommen?“ kann Ihnen weitere Antworten liefern und Ihnen dabei helfen Ihr Schaufenster beim nächsten Mal noch gezielter zu dekorieren.

Egal, ob alle oder nur manche der Maßnahmen – es lohnt sich sie umzusetzen. Denken Sie immer daran: Das Schaufenster dient stationär als die Visitenkarte Ihres Geschäfts.

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