24. Mai 2022 | Gastbeitrag, Retail Technology, Shopping Today

Digitale Preisschilder, smarte Regale, kassenlose Bezahlsysteme: Was bis gestern für viele Einzelhändler und Einzelhändlerinnen Zukunftsmusik war, kommt dank ausgereifter Technologien inzwischen zunehmend in der Fläche an.

Wie der Handel von innovativen Lösungen ganz konkret profitiert, zeigt der SAP S.MART in Walldorf. Das intelligente Storekonzept macht Smart Retail-Lösungen im wahrsten Sinne des Wortes (be)greifbar.

Samstagsmorgens halb zehn in Deutschland: Der Wochenendeinkauf ist im Wagen, jetzt gilt es nur noch möglichst schnell durch den Checkout zu kommen. Rechts eine lange Schlange, links ebenfalls. Und sobald man sich eingereiht hat, stellt man fest, dass es an der anderen Kasse wieder einmal deutlich schneller läuft. Das hat bestimmt jeder schon erlebt – und zwar nicht nur im Lebensmitteleinzelhandel, sondern auch in Bau- und Drogeriemärkten, Modehäusern oder Elektrogeschäften.

Innovative Lösungen für den Einzelhandel
Dass es auch anders geht, zeigen die amerikanischen Amazon Go-Märkte oder die hybride REWE-Filiale in der Kölner Zeppelinstraße. Dort kann man seinen Einkauf nämlich ganz einfach ohne langwierigen Bezahlvorgang an der Kasse mit nach Hause nehmen. Die Abrechnung erfolgt automatisch per Pick&Go-App. Nerviges Schlangestehen und Wechselgeldzählen gehört damit der Vergangenheit an.

Kunden und Kundinnen wünschen sich derartige Lösungen vor allem im Lebensmittelhandel und Drogerien. Aber auch anderswo würden viele gerne auf die Warteschlangen beim Verlassen eines Ladengeschäfts verzichten. Kein Wunder, dass das Thema für den Handel laut einer EHI-Retail-Studie sowohl zu den „Top-Zukunftstrends als auch zu den strategisch wichtigsten Projekten der nächsten Jahre zählt.

Doch innovative Bezahlverfahren sind erst der Anfang. Denn ausgereifte Sensorik, künstliche Intelligenz, Echtzeit-Analytik sowie die nahtlose Integration von Front- und Backend-Prozessen erschließen dem klassischen Einzelhandel eine Vielzahl spannender Use Cases und Optimierungspotenziale.

SAP S.MART zeigt Smart Retail live und in Farbe
Einige davon sind bereits im intelligenten SAP Store im Walldorfer Experience Center – dem sogenannten S.MART – zu sehen. Hier erleben Besuchende, wie Preisänderungen per Mausklick vom Back-End-System an die digitalen Preisschilder (Electronic Shelf Labels/ESL) in der Filiale übermittelt werden und welche Vorteile intelligente Dashboards für das Storemanagement bieten.

Ein anderes Beispiel aus dem Supermarkt der Zukunft: In den S.MART-Kühltheken wird die Temperatur über leistungsstarke Sensoren sekundengenau überwacht, Temperaturabfälle umgehend der Filialleitung gemeldet. Kühlkettenabrisse gehören damit der Vergangenheit an.

Und in den S.MART-Regalen registrieren Kamerasensoren in Echtzeit sofort Produktlücken, wenn sie auftreten. Mitarbeitende sind über Out of Stock-Situation so stets informiert und können fehlende Ware zeitnah auffüllen. Last but not least sorgen mobile Scan & Go-Konzepte dafür, dass Warteschlagen im intelligenten Supermarkt kein Thema mehr sind.

 

 

Hot-Topics: Connected Retail, Customer Experience, Fulfillment
Das sind nur einige Beispiele dafür, wie der Handel von Smart Retail-Lösungen profitiert. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Ansatzpunkte, um das Handelsgeschäft zukunftsfähig auszurichten. Dazu gehören unter anderem:

Kanalübergreifende Einkaufserlebnisse
Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie gewinnen Omnichannel-Konzepte rasant an Bedeutung. Click & Collect, Instore Return und digitale Verfügbarkeitsanzeigen für stationäre Bestände sind aus Kundensicht heute längst „State of the art“. Für Händler bedeutet das: Sie müssen Transaktionen aus E-Commerce und stationären Ladengeschäften nahtlos zusammenführen.
Doch das ist leichter gesagt als getan: Bislang sind On- und Offlinewelten im Handel meist nur unzureichend integriert. Dementsprechend zählen die nahtlose Anbindung der unterschiedlichen Kanäle sowie das holistische Datenmanagement auf dem Weg zum echten Omnichannel-Retail zu den größten Herausforderungen. Branchenspezifische Cloud-Anwendungen erleichtern die Integration unterschiedlicher Systeme und ebnen so den Weg zu kanalübergreifenden Handelsaktivitäten.

Ganzheitliche Customer Experience
Der Handel sitzt auf gigantischen Datenschätzen. Retailer sollten das Wissen, dass sie on- und offline über ihre Kunden gewinnen, für eine bessere Customer Experience nutzen. Das tun sie jedoch eher selten. Wohl auch, weil die Datensammlung in der Regel eher unstrukturiert erfolgt. Dadurch vergeben Einzelhändler die Chance, ihre Kunden besser kennenzulernen und den Umsatz durch personalisierte Angebote zu steigern.
Ein konkretes Beispiel: Die Fressnapf-Gruppe baut gerade als führende Fachhandelskette für Tiernahrung und -zubehör in Deutschland ein cloudbasiertes 360-Grad Ökosystem rund um das Haustier auf. Darin soll mit digitalen Lösungen für die Kundschaft, die Mitarbeitenden in Filiale und Zentrale sowie für alle Backend-Prozesse eine ganzheitliche Vernetzung stattfinden und die Customer Experience auf eine neue Stufe gehoben werden.

Intelligentes Fulfillment
Das Warenbestandsmanagement zählt seit jeher zu den größten Herausforderungen im Einzelhandel. Schließlich ist für Kunden kaum etwas frustrierender als bestellte Ware, die dann doch nicht geliefert wird. Daran wird sich auch künftig nichts ändern. Im Gegenteil: Gestörte Lieferketten, Hamsterkäufe oder Produktionsengpässe erschweren Fulfillment und Replenishment.
Darüber hinaus birgt die unzureichende Integration von E-Commerce und stationärem Handel weitere Fallstricke. Solange Bedarfe und Abverkäufe der unterschiedlichen Kanäle nicht ganzheitlich betrachtet werden, sind Lieferengpässe und Bestandslücken vorprogrammiert. Umso wichtiger ist es, dass Händler und Händlerinnen schnellstmöglich passende Fulfillment-Lösungen auf den Weg bringen.

Autor: Wolfgang Müller

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